Wie Du es schaffst, täglich oder regelmäßig zu journaln – ODER – Wie ich meinen Planer jetzt für alles benutze.
Du weißt ja, wie sehr ich Journaling liebe und für wie wertvoll ich es halte. Schau Dir gerne DIESEN Blogpost dazu an. Trotzdem gibt es immer wieder magere Zeiten, Phasen, in denen ich es einfach nicht tue. Bis vor kurzem konnte ich mir nicht erklären warum und habe mich auch ganz leise dafür verurteilt.
Vor einigen Wochen dann bin ich über eine Video von SEAWEEDKISSES auf YouTube gestolpert, in dem Michelle genau über dieses Thema spricht und fühlte mich total verstanden. Mir wurde klar, dass ich es nicht mehr nur für mich mache.
Ich möchte hier ihre und meine Tipps weitergeben, wie Du es (wieder) lieben lernst, Dein persönliches Journal zu führen.
- Nutze ein Notizbuch, das Du lieben wirst, das Dir gut gefällt und dass Du gerne in die Hand nimmst. Es muß „Klick“ zwischen Euch machen. Egal ob es ein fancy Buch ist oder eins aus dem Supermarkt, es muss Dich zum Lächeln bringen. Möchtest Du eins nutzen, was Du zu Hause hast und was Dich nicht unbedingt jubeln lässt, probiere, es mit Tipp 3 zu Deinem zu machen.
2. Frage Dich: wie willst Du es nutzen? Als Sketchbook, Notizbuch, Planer, Tagebuch, Kreativbuch – alles zusammen? Soll es für ein ganzen Jahr reichen oder ist Dir das egal? Danach könnte sich die Dicke und Größe des Buches richten.
3. Mach das Buch zu Deinem! Dekoriere es, schmücke es, beklebe es, wenn Dich das glücklich macht. Oder stecke es in eine schöne Hülle. Oder lass es mit der Zeit Spuren des Lebens tragen, und dekoriere es nach und nach. Das kann auch spannend sein.
4. Wenn Du eine Beziehung zu Deinem Buch aufbauen willst, ihm Deine tiefen Gedanken anvertrauen willst, nutze es oft, gewöhne Dich daran. Überlege Dir, ob Du eine feste Zeit zum journaln etablieren möchtest, Dir eine Routine angewöhnen möchtest. Es muss nicht jeden Tag sein, obwohl mir genau das am leichtesten fällt – und wenn es nur 5 Zeilen sind. Überlege und probiere aus, wie es für Dich funktioniert.
5. Plane, es NICHT öffentlich (Social Media) zu zeigen, sonst könnte es Dich einschränken. Genau das war mein Knackpunkt. Klar, wer wie ich aktiv auf Social Media mit diesem Thema ist will es auch zeigen. Das macht ja auch Spaß. Aber ich habe wirklich gemerkt, wie es mich gebremst hat. Ich wollte natürlich auch, dass es schön aussieht. Und das klappt nicht immer. Wenn ich schnell etwas „loswerden“ wollte und hatte mir über das Layout noch keine Gedanken gemacht, habe ich es nicht aufgeschrieben. Sehr kontraproduktiv. Deine Aufschriebe müssen nicht schön sein. Sie müssen Dir gut tun. Und vor allem soll Dich der Gedanke, es zu veröffentlichen nicht einschränken in dem was Du schreibst oder was Deine Kreativität betrifft: Ist das Kunst oder peinlich? 🙂 Du brauchst Dich nicht fragen, ob es gut genug ist. Die Antwort ist immer: JA!
Sehr peinlich: da schreibe ich das immer und bin doch selber in die Falle getappt.
6. Zwinge Dich nicht, schreiben zu müssen. Wenn Dir nicht danach ist, mach was anderes: Kleben, Malen, Kritzeln,… Hauptsache, Du nimmst es in die Hand und genießt es, füllst es mit Deinem Leben.
7. Wenn Du nicht weißt, was Du schreiben sollst, fange simpel an. Mit irgendwas: To Do-Liste, Ideen, ein Brief an Dich, schreib’ auf, was das Buch für Dich sein soll, sammle schöne Sprüche,…
8. Vergleiche Dein Buch nicht mit dem anderer. Es muß zu Dir passen. Es muß von Dir benutzt werden. Vielleicht würdest Du das schicke Buch von XY mit der Goldschrift drauf nie anfassen, weil es ein Hardcover ist oder viel zu groß für Deine Hände oder Deine Tasche. Vielleicht hast Du gar keine Lust, tausende dieser hübschen Aufkleber zu kaufen, also wird Dein Buch nie so bilderbuchmäßig aussehen. Du machst das nicht für Publikum, sondern für Dich.
9. Nimm einen Stift, mit dem Du gerne schreibst. Und wenn es der häßlichste Kuli auf Erden ist, Du ihn aber gerne in die Hand nimmst, weil er sich toll anfühlt und flüssig schreibt…. So what! Er ist Dein Werkzeug. Nicht Dein Schmuck 😉
10. Und das ist der Punkt, den ich in Zukunft ausprobiere: Vielleicht magst Du gar kein Extra-Buch dafür haben. Möglicherweise ist Dir das zu viel. Probiere mal, in Deinem Planer zu journaln. Da gibt es ein paar Möglichkeiten, wie im Ringplaner eine Extra-Kategorie anzulegen, im Bulletjournal auf die nächste freie Seite zu schreiben (oder malen) oder im Travelers Notebook ein Heft dazu zu klemmen. So hättest Du Dein Journal praktisch immer bei Dir (falls Du Deinen Planer immer bei Dir hast – was bei mir so ist) und kannst jederzeit etwas notieren, malen, Kleben, kritzeln oder schriftlich festhalten.
Mein Ringplaner platzt aus allen Nähten, aber ich habe eine Notizsektion darin mit allen möglichen und unmöglichen Papieren, worauf ich kritzeln kann. Interessanterweise mache ich das auch regelmäßig. Da ich nebenher immer in irgendeiner Form ein Notizbuch habe, ist in meinem Travelers Notebook ein Heft für Notizen, schnelle Kritzellisten und Tagebucheinträge. Das habe ich auch fast immer bei mir, so dass es auch häufig benutzt wird. Es sieht nicht schön aus, aber es lebt. 🙂 Und ich liebe es.
Wie ist das bei Dir? Schreibst Du regelmäßig? Oder hast Du ein eher kreatives Journal (Denk dran, Du mußt kein Künstler sein, um eins zu haben)? Oder willst Du das mal anfangen?
P.S. Das Wort „journaln“ habe ich lange vermieden, weil es so ein komisches, nicht wirklich deutsches Wort ist. Ich finde aber kein Deutsches, was genau das meint. Hast Du eine Idee?
XOXO Christel