Tracker – Gewohnheiten und Gesundheit im Bulletjournal verfolgen
Seit ich dem Bulletjournal im Februar 2016 verfallen bin, baue ich Tracker in meine Setups ein. Einfach weil es toll aussieht. 😀 Am Anfang wußte ich gar nicht, was ich tracken sollte und habe einfach das übernommen, was andere so machen. Naja, so habe ich ein paar neue Gewohnheiten in mein Leben einziehen lassen, war gar nicht so schlecht. Hihi. Mit der Zeit habe ich das natürlich optimiert: ich habe mir Gedanken gemacht, was ich erreichen will, ob ich etwas erreichen will, in welchen Bereichen ich etwas erreichen will und wie die kleinen verfolgbaren Schritte dazu aussehen könnten.
In meinem POST über die Ziele für 2021 habe ich den Weg vom Ziel zur Gewohnheit in einem praktischen Beispiel ein wenig aufgedröselt.
Was kann man alles tracken?
Nun ja, wo soll ich anfangen? Ich mache das mal anhand von Beispielen aus meinem Tracking-Leben.
-Gesundheitstracker
-Habittracker
-temporäre Tracker
-Moodtracker
Ich habe ein Gesundheitsbuch.
Die Idee dazu kam mir Ende 2017. Ich wollte vor allen Dingen meinen Zyklus über die Monate sehen und eventuell mit meiner Frauenärztin besprechen können. Und dafür nicht 20 Bulletjournals mitnehmen müssen. (Ich habe die so schnell vollgeschrieben, so dass ich 3-5 im Jahr brauche.)
Dort habe ich zuerst nur zyklusrelevante Daten in einer Tabelle grafisch dargestellt. Dann kamen noch Allergiesymptome dazu, die Einnahme von Heuschnupfentabletten, und so weiter. Etwas später habe ich mir in diesem Buch auch Notizen zu Recherchen über Gesundheitsthemen gemacht. Daraus entwickelten sich wieder Gewohnheiten, mit denen ich beginnen wollte, um bestimmte Symptome loszuwerden.
Im reinen Symptomtracker habe ich jedem Symptom eine Farbe und einen Ort, also ein Kästchen in der Tagesbox zugeordnet. Die Legende dazu hatte ich als ausklappbares Kärtchen vorne im Buch befestigt.
Später habe ich wieder alles zusammen in eine große Übersicht gepackt, damit ich Habits und Symptome besser miteinander in Verbindung setzen konnte.
Der klassische Habittracker
Er befindet sich in meinem Bulletjournal innerhalb des Bereiches für die ganzen Monatsübersichten, also allen monatsrelevanten Seiten.
Dort halte ich meine Gewohnheiten in allen möglichen anderen Bereichen fest (Ziele, Hobbys, Haushalt zum Teil, Arbeit,…)
Die Inhalte verändern sich immer mal, je nachdem welche Ziele ich gerade habe oder woran ich denken will. Dort kommen auch Punkte rein, die ich immer wieder vergesse, als Erinnerung, denn diese Seite schlage ich jeden Tag auf.
Hier ein paar Ideen für Gewohnheiten (die Du nicht übernehmen musst, die Dir aber eine Idee geben, was man da so machen kann)
- lesen
- raus gehen
- vor 24h zu Bett gehen
- Kein Geld für Unnötiges ausgeben
- Selber kochen
- Handlettering üben
- Pflanzen gießen
- Emailfach leer
- Mit der Katze spielen
- Supplemente nehmen
- 2l Wasser getrunken
- Dankbarkeits-Buch ausfüllen
- Mich bei meinen Freunden melden
Tipp:
Wenn ich etwas nur einmal oder zweimal pro Woche machen möchte, mache ich einen Kringel um das entsprechende Feld, das ich dann abkreuze, wenn es erledigt ist. So weiß ich, dass ich nicht geschwächelt habe, wenn es nicht jeden Tag abgekreuzt ist.
Temporäre Tracker
habe ich in der Wochenübersicht. Das sind Dinge, die ich nur kurze Zeit machen muss, so dass sie nicht in den klassischen Habittracker auf Monatsbasis brauchen. Wie z.B. wenn ich Apfelessig ansetze, muss ich ihn in der ersten Wochen jeden Tag einmal umrühren.
Oder Dinge, die ich mitten im Monat beginne. Ab dem nächsten Monat können sie dann in den klassischen Monats-Tracker.
Moodtracker
sind eine tolle, mitunter auch sehr kreative Möglichkeit, die eigene Stimmung im Blick zu behalten. Hier sind tolle Gestaltungsmöglichkeiten machbar. Du kannst es aber auch ganz simpel gestalten. Oder kreativ und einfach. Das ist mir ja die liebste Kombination.
Hier sind kleinteilige Motive toll, damit Du eines für jeden Tag auf Deine Seite bekommst. Oder etwas ganz Großes, was Du unterteilen kannst.
Du kannst jeder Stimmung eine Farbe zuordnen oder ein Symbol.
Toll sind auch Elemente, die mehr als eine Farbe pro Tag zulassen. Denn wer hat schon nur eine Stimmung am Tag. Ich kann meistens mit drei trumpfen. Aber sich am Ende des Tages hinzusetzen und die Grundstimmung des Tages herauszufinden ist auch eine Möglichkeit.
Gewohnheiten und Symptome miteinander in Verbindung bringen
Wenn Du oft schlecht gelaunt oder müde oder traurig bist ist es natürlich sinnvoll, zu erforschen, warum das so ist und etwas dagegen zu unternehmen. Da hilft der schönste Moodtracker nichts. Deshalb habe ich begonnen, meine Stimmung mit in den Health-Tracker, bzw. den Symptomtracker mit aufzunehmen. So kannst Du schon nach nur einer Woche beobachten, ob es irgend eine Verbindung zu beispielsweise Ernährung, zu wenig frischer Luft oder vergessenen Supplementen gibt.
Auch andersherum kannst Du Dir im Rückblick anschauen, was an den Tagen war, an denen Du gut gelaunt und voller Energie warst. Vielleicht waren Ereignisse daran Schuld oder es waren nahezu perfekte Tage in Punkto Ernährung und Bewegung.
Oder vielleicht wird Deine Laune mit der Zeit besser, wenn Du angefangen hast, Deine Vitamin – D – Supplemente zu nehmen. (Bei mir war es interessanterweise Magnesium)
Die Tracker sind tolle Werkzeuge für Dich, Dein Wohlbefinden und Deine Weiterentwicklung.
Und es gibt noch so viel mehr, was Du in dieser Richtung im Bullet Journal machen kannst:
– eine Lernperiode für Prüfungen tracken
– Deine Fortschritte beim Klavierspiel festhalten
– Deine Fortschritte beim Lernen einer neuen Sprache verfolgen
– die Zeit festhalten, die Du am Tag zum Lesen oder zur Weiterbildung verwendest
- die Arbeitszeit an einem Projekt dokumentieren
- Die Stunden für die Arbeit an einem Auftrag festhalten
- …. und und und
Jetzt kommen Dir bestimmt selber schon viele Ideen für Dein eigenes Bullet Journal.
PAUSEN sind erlaubt
Zur Zeit ist es bei mir persönlich so, dass ich das Gefühl habe, ich müßte mal etwas weniger tracken. Das kann Dir auch passieren. Dann mach Pause. Ich werde im März nur meinen Health-Tracker führen, weil ich da an einer Baustelle „arbeite“. Allerdings ist unsere Katze jetzt offiziell Schilddrüsenüberfunktion-Patientin, weshalb ich auch da eine Übersicht bauen will, in der ich bestimmte Dinge beobachten will. Das soll es aber auch schon sein für März.
Design
Es gibt sehr sehr viele Layout-Möglichkeiten für Tracker. Schau Dich gerne im Internet mal um. Meine Auswahl ist eher einfach. Kreativ bin ich gerne an anderen Stellen.
Du kannst mit Gestaltung arbeiten, mit Farben, mit Grafiken, Tabellen. Das hängt davon ab, wie Du am besten die Ergebnisse ablesen kannst, wieviel Zeit Du für die Gestaltung aufwenden willst und wie viel Motivation Du zum Ausfüllen der Seiten brauchst, die ja in Form eines tollen Designs enorm wachsen kann.
Wenn Du Anfänger bist, rate ich Dir: bleib schlicht. Oder orientiere Dich an jemandem, dessen Stil Dir gefällt. Aber bleib flexibel. Denn wenn das Layout Dir nicht zusagt und Du es nicht ausfüllst hast Du nichts davon. Dann kannst Du einfach eine neue Seite aufschlagen und ein neues Layout probieren. Du mußt nicht unbedingt bis zu nächsten Monat warten. Willkommen im Bullet-Journal. Das ist ja das tolle an diesem System: Du kannst es jederzeit anpassen.
In meinem EBOOK Bulletjournaling – Einstieg und Durchblick gehe ich das Thema Tracker auch ausführlich durch. Außerdem noch viele Facetten des Bulletjournaling mehr.
Führst Du auch einen Tracker? Oder gar mehrere? Erzähl doch mal. Eher funktional oder lieber kreativ?
xoxo Christel